Zukunftssynode geschafft – das sind die Ergebnisse!

von | Juli 9, 2025 | Allgemein

Die Lippische Landessynode hat auf ihrer Tagung vom 26. bis 28. Juni in Lemgo wegweisende Weichen für die Zukunft von Kirche in Lippe gestellt und folgende Beschlüsse verabschiedet:

Konsolidierung

Die Lippische Landeskirche muss sich weiterhin auf sinkende Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen einstellen. Das Landeskirchenamt wurde daher beauftragt, bis 2035 mit einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 4,5% pro Jahr zu rechnen. Bis zur Sommersynode 2026 soll eine mittelfristige Haushaltsplanung erstellt werden, die die Auswirkungen der sinkenden Kirchensteuereinnahmen darstellt. Dabei gilt, dass neue Daueraufgaben und Ausgaben nur dann in die Haushaltsplanung übernommen werden dürfen, wenn Ausgaben in entsprechender Höhe an anderer Stelle dauerhaft entfallen. Ab 2027 soll der Haushalt ausgeglichen in Einnahme und Ausgabe sein und ohne Rücklagenentnahme auskommen. Ein Konzept für ein globales Konsolidierungsziel soll bis zur Herbstsynode 2026 vorliegen. Dabei sollen auch Kooperationen mit anderen kirchlichen Stellen, diakonischen Einrichtungen sowie das Outsourcing auf externe Dienstleister bedacht werden.

Regiolokale Kirchenentwicklung

Die lippischen Kirchengemeinden sollen zukünftig regional stärker zusammenarbeiten und das kirchliche Leben vor Ort lokal stärken. Das soll ihnen ermöglichen, Schwerpunkte zu setzen, ein klares Profil auszubilden, Ressourcen zu bündeln und belastende Verwaltungstätigkeiten zu reduzieren. Dabei werden sie von einer Transformationsagentur unterstützt.

Transformationsagentur

Ab sofort begleitet eine Serviceagentur für Transformation die Veränderungsprozesse in der Lippischen Landeskirche. 2025 werden dafür zwei halbe Personalstellen des Prozessmanagements für die Zukunftssynode umgewidmet. 2026 stehen der Transformationsagentur 1,5 Personalstellen zur Verfügung. Zur Stellenbesetzung ab 2027 soll der Landeskirchenrat ein Konzept vorlegen, das auch externe Perspektive und Fachkompetenz berücksichtigt.

Corporate Identity Prozess

Die Synode hat einem Corporate Identity Prozess zugestimmt, der im kommenden Jahr starten soll. Im ersten Teil des Prozesses soll eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Werten und Umgangsformen vorgenommen werden. In der zweiten Phase soll die Umsetzung dessen anhand eines Corporate Designs erfolgen. Ziel ist es, sich sichtbar zu positionieren und Kirche für alle offen, modern und attraktiv zu gestalten.

Beteiligungskonzept

In Absprache mit der Kammer für öffentliche Verantwortung wird eine Steuerungsgruppe eingesetzt, die ein bereits grob skizziertes Konzept zur Beteiligung von externen und marginalisierten Gruppen in der Lippischen Landeskirche und ihrem kirchlichen Leben ausarbeiten soll.

AG Lebensordnung

Eine Arbeitsgruppe aus Vertreter:innen verschiedener Gremien soll die Lebensordnung sichten und mögliche Verfassungsänderungen prüfen. Ziel ist es, Freiräume für alternative Formen und Erprobungen zu schaffen, damit Kirchengemeinden der sich schnell verändernden gesellschaftlichen Situation angemessener begegnen können. Die AG soll auf der Frühjahrssynode 2026 erste Ergebnisse vorstellen.

Steuerungsgruppe Zukunftsprozess

Der Landeskirchenrat hat eine Steuerungsgruppe mit der Weiterarbeit am Zukunftsprozess beauftragt, über dessen Zusammensetzung er entscheidet. Dabei soll auch ein Interessenbekundungsverfahren berücksichtigt werden.

Erprobungsräume

Die letzten noch laufenden Erprobungsräume und damit die Finanzierung durch die Landeskirche enden in diesem Jahr. Perspektiven für eine Ausweitung auf die gesamte Landeskirche sehen die Synodalen in der interkulturellen Gemeinde Together in Christ und im Popkantorat. Beide werden übergangsweise aus unterschiedlichen Mitteln weiter finanziell unterstützt. Ziel ist es, dass daraus dauerhafte Aufgaben der Landeskirche werden.